Citizen Printiva 600c - Test 03/1996

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Citizen Printiva 600c - Test 03/1996

Alle Hersteller preisgünstiger Farbdrucker verwenden das Tintenstrahl-Verfahren. Wirklich alle Hersteller? - Nein: Citizen hält mit dem 'Micro-Dry'-System dagegen, einer Variante des Thermotransferdrucks.

Unterthema: Printiva 600C
Unterthema: Benchmarks

Mit einer Auflösung von 600 × 600 dpi hält sich Citizen an die Maßstäbe, die sich in der Preisregion um 1000 Mark etabliert haben. Für Schwarz-weißdruck auf glattem Spezialpapier läßt sich sogar eine Kantenglättung auf 1200 × 600 dpi aktivieren. Feine Linien, zum Beispiel Details von Buchstaben, erscheinen dann in bester Laserdruckqualität, und an Kanten sind mit bloßem Auge keine Treppenstufen mehr zu erkennen.

Im speziellen 'Enhanced´-Modus liefert der Printiva fast dieselbe Qualität auch auf Kopier- und Recyclingpapier. Pixelfeine Linien wie auch große Flächen erscheinen dann fast ohne die Farblücken, die bislang typisch für den Thermotransferdruck waren. Anders als Tintenstrahldrucker hat der Printiva keine Probleme mit dem Ausbluten, Sprühen oder Einsickern der Farbe. Auch auf stark saugendem Papier wird Schwarz nicht zu Grau.

Das Micro-Dry-Verfahren zeichnet auch in sehr hellen und in sehr dunklen Bildpartien klare Details. Die Textwiedergabe auf Normalpapier ist aber nicht völlig frei von den thermotransfertypischen Farbaussetzern.

Der Drucker faßt vier Farbbandkassetten: für Farbdruck in den Grundfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz, für Schwarzweißdruckwiedergabe schwarze Farbbänder auf allen vier Plätzen - als Vorrat. Weil der Drucker selbst erkennt, in welchem Platz welches Farbband steckt, soll man auch zum Beispiel drei Schwarzkassetten und eines der angekündigten Metallicfarbbänder (Gold, Cyan, Magenta und Silber) gleichzeitig installieren können. Diese Möglichkeit paßt gut zum Druck auf Karton: Klappt man den Einzugschacht herunter, verläuft der Papierweg völlig eben, so daß sich auch starre Medien verarbeiten lassen (Blatt für Blatt eingelegt). Leider fehlt das Ausgabefach: die bedruckten Seiten landen in der Luft.

Der Printiva druckt nicht mit allen eingelegten Bändern gleichzeitig, sondern verwendet eines nach dem anderen. Von farbigen Seiten gibt er nach Art der meisten Thermotransferdrucker zunächst den Cyananteil aus, zieht er die Seite sehr exakt wieder ein, druckt Magenta darüber, dann Gelb und zum Schluß Schwarz. Intelligenterweise spart sich der Drucker zum Beispiel den Durchgang für die gelbe Druckfarbe, wenn sie auf der Seite gar nicht benötigt wird.

Der Printiva ist als Windows-Drucker gedacht. Für Benutzer anderer Betriebssysteme (OS/2, Linux) steht nur eine Epson-ESC/P-Emulation bereit; sie kann Grafik- und Farbfähigkeiten des Druckers aber nicht ausreizen. Ein spezieller Treiber für Amiga ist dagegen angekündigt. Im Lieferumfang findet sich neben dem Windows-3.1/95-Treiber eine Font-CD-ROM aus dem Hause Bitstream.

Auch ohne Streuraster gelingen dem Printiva Verläufe fast stufenlos. Der Treiber druckt Schwarz wahlweise mit allen vier Grundfarben. Unabhängig von dieser Einstellung entstehen Grauflächen immer mit Hilfe von Cyan, Magenta und Gelb - und dadurch mit leichtem blauen oder braunen Farbstich.

Insbesondere auf glattem und Recyclingpapier ist der Printiva den Tintenstrahlern überlegen, was die Wiedergabe von Schrift und Liniengrafiken angeht - ein Vorzug, den die unserer Messung nach hohen Druckkosten und die niedrige Geschwindigkeit zunichte machen. Die schnelle ECP-Schnittstelle des Printiva hilft nicht viel: auch beim Betrieb an einem herkömmlichen Parallelport ist der Druckkopf pausenlos beschäftigt. Eine sinnvolle Alternative zum Tintenstrahldruck ist der Printiva 600C bei Farbgrafiken und -photos. Sie erledigt er schnell, detailreich und zu vernünftigen Kosten. Lichter- und Tiefenzeichnung sind dabei unübertroffen. Schon vom Prinzip her konkurrenzlos werden die Metallicfarben sein.(jl)

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Printiva 600C

Hersteller/Vertrieb: Citizen CP, Hamburg
Preis Drucker: 979,- DM, Farbbänder: 16,- DM (pro Grundfarbe), 35,- DM (Metallictöne, ab Ende Februar ´96)
Kosten/Seite: 53 Pfg. pro Grundfarbe (bei Verwendung über die volle Länge jeder Druckzeile, sonst entsprechend weniger)
Garantie: 2 Jahre

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Benchmarks

5 S. Blindtext LQ: 7:08 min
5 S. Blindtext Entwurf: 6:49 min
Seiten/min: 0,70 / 0,73
Grauert-Brief: 1:07 min
Testgrafik: 6:11 min
Foto: 4:46 min
Fontseite: 1:21 min
Druckfläche (A4): 204 × 271 mm

Testrechner: Pentium-75 (16 MByte RAM) unter Windows 95. Um den Test sinnvoll unter Windows 95 durchführen zu können, mußten wir aber die Auswahl an Testsoftware aktualisieren: Microsoft Word 7.0, CorelDraw 6.0 und Corel PhotoPaint 6.0.

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